Karnaper Bürgerbündnis 1999 e.V. fordert eine „richtige“ behindertengerechte Toilette auf dem Friedhof in Karnap

Ein Euroschlüssel-Schließsystem für die Toilettenanlage auf dem Karnaper Friedhof ? Der Zugang zu der Toilettenanlage ist nicht barrierefrei und für Rollstuhlfahrer und Personen mit einem Rollator nicht richtig zugänglich, erklärt der
Bezirksinklusionsbeauftragte des KBB 1999 e.V. Andreas Opper.
In der Bezirksvertretung V wurde im April ein Antrag der SPD-Fraktion, zwecks Einbaus eines Euro-Schließzylinders behandelt und zur Umsetzungsmöglichkeit beschlossen.
Doch ist es sinnvoll eine nicht behindertengerechte Toilette mit dem System auszustatten?
Das fragten sich auch die Mitglieder des Karnaper Bürgerbündnis 1999 e.V. und schickten ihren Bezirksinklusionsbeauftragten des KBB 1999 e.V. Andreas Opper und den Vorsitzenden Roland Kaiser zur Begutachtung der Toilettenanlage zum Karnaper Friedhof. Und da machten sie zu dem Thema aber eine besondere Feststellung.
„Die Erwartung von Menschen mit Behinderungen, die einen EURO-WC-Schlüssel besitzen, auf eine behindertengerechte Anlage zu treffen, ist hier nicht gegeben. Im inneren Bereich fehlen die WC—Stützklappgriffe und der WC- Notruf (sollte ohne Veränderung der Sitzposition beidseitig mit Arm oder Hand erreichbar sein) mit einer Signalgebung im äußeren Bereich.“
„Der Zugang zu dieser Toilette ist nicht barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht. Gründe hierfür ist der falsche Einbau der Eingangstür. Die Öffnung der 0,90 cm breiten Tür hätte auf der linken Seite erfolgen müssen, da rechts keine Zugangsmöglichkeit zur Toilette aufgrund fehlender Pflasterung besteht. Eine gravierende Barriere für mobilitätseingeschränkte Menschen mit Hilfsmittel wie Gehhilfen, Rollatoren und Rollstühlen.“, erläutern Andreas Opper und Roland Kaiser.
Hier wurde nach Ansicht des KBB 1999 e.V. durch die Inklusionsbeauftragte der Bezirksvertretung V Simone Stodiek der Antrag oberflächlich und halbherzig begleitet.
„Ferner muss darauf hingewiesen werden, dass der Zugang dieser Toilette nur mit einen Euroschlüssel und somit lediglich einem eingeschränkten Personenkreis möglich ist. Berechtigt zum Erwerb des 1986 eingeführten Euroschlüssels sind behinderte Personen, die bestimmte Voraussetzungen aus ihren Schwerbehindertenausweisen nachweisen können. Ebenfalls muss auf die Kosten des Toilettenschlüssels in Höhe von einmalig 23 € aufmerksam gemacht werden“, erläutert Roland Kaiser.
Das Karnaper Bürgerbündnis 1999 e.V. hat darauf hin die Bezirksvertretung V in einem Antrag nach der GO 24 NRW ( Gemeindeordnung NRW ) aufgefordert dieses zu prüfen und die rechte Toilette der Toilettenanlage dann, entsprechend auch vorher, behindertengerecht anzupassen.
„Sollten die aufgezählten Barrieren durch Ergänzungs- und Umbaumaßnahmen an der rechten Toilettenanlage im Sinne eines barrierefreiem WC / rollstuhlgerechtes WC abgebaut werden, besteht aus Sicht des KBB 1999 e.V. keine Bedenken ein Eurozylinderschloss einzubauen, um so vor Beschädigungen durch Vandalismus zu schützen und die Sauberkeit und Hygiene, insbesondere für Blinde und hochgradig Sehbehinderte, zu gewährleisten.“
„Die linke Toilettenlage könnte somit den allgemeinen Friedhofsbesuchern an den Öffnungszeiten durchgehend zur Verfügung stehen.“
„Ferner wird auch den Suchterkrankten, die ihre Tauschgeschäfte vor und in den Toilettenanlagen durchführen, eine Ablage bzw. einen Umschlagplatz genommen.“
Nun bleibt es abzuwarten, ob und wann der Antrag des Karnaper Bürgerbündnis 1999 e.V. behandelt wird und ob die Bezirksvertretung V sich mit der Problematik im Sinne der mobilitätseingeschränkten und behinderten Menschen tatsächlich fundiert auseinandersetzt.